Der Weg der Blutspende
Damit dein Blut einem Patienten helfen kann, ist es ein langer Weg, der nach dem Spendetermin anfängt. Noch in der Nacht beginnt die Verarbeitung und Testung in unseren Instituten, sodass manche Blutpräparate schon nach wenigen Stunden bei einem Empfänger sein können.
Eine Blutspende braucht viel Vorbereitung
Die Blutspende beim DRK ist besonders, denn sie ist mobil. Hier kommt der Blutspendedienst zum Spender, egal ob in die Stadt oder in das kleinste Dorf auf dem Land. Durch das mobile und breit gestreute Terminangebot decken die DRK-Blutspendedienste bis zu 75% der Blutversorgung in Deutschland ab. Eine solch flächendeckende Patientenversorgung könnte durch stationäre Blutspendeeinrichtungen allein nicht abgedeckt werden. Jedes Jahr organisieren die DRK-Blutspendedienste rund 43.000 mobile Spendetermine in Deutschland. Die aus medizinischem Fachpersonal bestehenden Teams fahren beispielsweise täglich bis zu vier Stunden zu den Spendeterminen und wieder zurück, damit alle Gebiete in Deutschland angefahren werden.
Verarbeitung beim Blutspendedienst
1. Transport
Nach der Blutspende wird dein Blut in eins unserer Institute zur Weiterverarbeitung gebracht. Dort treffen die Blutbeutel und Teströhrchen meist noch am selben Tag ein.
2. Testung im Labor
In unseren hochmodernen Laboren untersuchen wir dein Blut auf das Vorhandensein bestimmter Krankheitserreger. Mittels Antikörpersuchtests und Testverfahren zum direkten Nachweis von Viren (PCR) wird in unseren Labors ermittelt, ob Hepatitis-C-Viren oder Hepatitis-B-Antikörper oder Antigene (Erreger entzündlicher Lebererkrankungen) oder Erreger der Immunschwächeerkrankung AIDS im Spenderblut vorhanden sind. Außerdem wird das Blut auf die Antikörper der Geschlechtskrankheit Syphilis getestet.
Diese Tests werden unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen in unseren Laboren durchgeführt und die Ergebnisse werden natürlich streng vertraulich gehandhabt.
3. Auftrennung und Verarbeitung
Einmal Blut spenden – bis zu dreimal helfen! Warum? In der modernen Medizin wird das Blut aus einer Blutspende nicht in seinem natürlichen Zustand verabreicht, sondern zuvor in seine wesentlichen Bestandteile aufgetrennt. Es entstehen Erythrozytenkonzentrate, Thrombozytenkonzentrate und Plasmapräparate. Der Patient bekommt somit immer nur den Teil des Blutes, den er für den Heilungsprozess benötigt.
Auftrennung der Blutspende
Durch Zentrifugation wird das Blut dann in seine drei Blutbestandteile aufgeteilt, sodass drei verschiedene Präparate entstehen können:
Erythrozytenkonzentrate
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) übernehmen den Sauerstofftransport im Blut. Sie werden z. B. bei plötzlichem Blutverlust nach einem Unfall, im Rahmen von Operationen oder bei Blutarmut (Anämie) eingesetzt.
Thrombozytenkonzentrate
Thrombozyten (Blutplättchen) spielen eine wichtige Rolle bei der Blutstillung, indem sie Verletzungen in Blutgefäßen erkennen und verkleben. Bei einem erheblichen Mangel an Blutplättchen besteht eine hohe Blutungsgefahr. Dieses Präparat kommt bei einem Thrombozytenmangel zum Einsatz und häufig bei Krebskranken während einer Chemotherapie.
Plasmapräparate
Blutplasma ist für die Gerinnung des Blutes wichtig und enthält Abwehrstoffe gegen Infektionen. Dadurch hat Plasma viele medizinische Einsatzmöglichkeiten. Es wird beispielsweise als therapeutisches Plasma bei Blutgerinnungsstörungen, bei der Behandlung von Blutverlusten, starken Verbrennungen oder Vergiftungen verwendet. Es wird außerdem benötigt, um Medikamente für Patienten mit geschwächter Immunabwehr herzustellen. Mit Hilfe der Immunglobuline im Plasma kann der Körper Infektionen abwehren.
Was passiert nach der Blutspende?
Viele Arbeitsschritte sind notwendig, bevor deine Blutspende als Blutpräparat beim Patienten eingesetzt werden kann. Der Aufwand für die Organisation und Durchführung der mobilen Spendetermine, die Aufbereitung und Untersuchung der Blutspende sowie die Belieferung der Krankenhäuser sind außerordentlich hoch. Noch in der Nacht beginnt die Verarbeitung und Testung in unseren Instituten, sodass manche Blutpräparate schon nach wenigen Stunden beim Patienten sein können.