Blutspenden sind ein essenzieller Bestandteil der modernen Medizin. Und: Blutspenden werden fortlaufend benötigt. Viele Patienten sind auf eine kontinuierliche Versorgung angewiesen. Besonders chronisch Kranke und Patienten während einer Krebstherapie benötigen häufig Blutbestandteile, die nur wenige Tage haltbar sind. Regelmäßiger Nachschub ist somit lebenswichtig. Auch für größere, ungeplante Eingriffe müssen genügend Präparate bereitstehen, wenn sie gebraucht werden. Hierfür sind ausreichende Reserven unverzichtbar.
Kritische Bestände zum Jahreswechsel
Durch einen Rückgang des Spendeaufkommens im 4. Quartal 2022 sanken die Bestände zum Jahresende auf das kritische Niveau von rund 7.000 Präparaten. Für eine sichere Versorgung werden mindestens 15.000 Präparate benötigt. Das hatte zur Folge, dass Praxen und Kliniken nur noch eingeschränkt versorgt werden konnten. Einige Blutgruppen konnten nicht in den angeforderten Mengen ausgeliefert werden - ein Versorgungsengpass stand kurz bevor.
Große Spendebereitschaft verhindert drohenden Engpass
Die große mediale Aufmerksamkeit der letzten Wochen führte dazu, dass sich das Aufkommen wieder erholen konnte. Viele Menschen konnten erreicht und zur Blutspende motiviert werden. Durch ihren Einsatz wurde der drohende Engpass verhindert. Mittlerweile ist die Versorgung mit Blutpräparaten für alle Blutgruppen gesichert. Die Bestände sind mit rund 20.000 Präparaten gut gefüllt.
„Wir sind dankbar, dass durch die vielen Medienberichte wieder mehr Menschen zur Blutspende kommen“, sagt Markus Baulke, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienst NSTOB. „Jetzt ist es wichtig, dass sie dabeibleiben.“
Um die Versorgung fortlaufend zu sichern, werden Spenderinnen und Spender regelmäßig gebraucht
Jeden Tag werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt. Man schätzt, dass etwa 80 Prozent aller Menschen in Deutschland einmal im Leben auf Blutpräparate angewiesen sind – doch nur knapp drei Prozent der Bevölkerung geht regelmäßig Blut spenden. Dadurch können immer wieder Versorgungslücken entstehen; wie zuletzt Ende 2022. Um eine stabile Versorgung mit Blutpräparaten sicherzustellen, bedarf es einer konstanten und regelmäßigen Spendebereitschaft, auch abseits medialer Aufmerksamkeit.